Grenzecho: „Julian Pauels freut sich sehr aufs Pult in Oudler


Quelle: Grenzecho.net  |  Petra Förster

1. November 2016

 

Mit dem Stück „Großvaters Uhr“ hat sich Sonja Soons am Sonntag als Dirigentin beim Kgl. Musikverein Cäcilia Oudler verabschiedet. Ihr Nachfolger ist Julian Pauels. Der 23-Jährige aus Crombach freut sich sehr auf seinen ersten „Job“ am Pult.

Schon seit dem Sommer war klar gewesen, dass es einen Wechsel beim Dirigat des Musikvereins geben würde. Aus beruflich-privaten Gründen hatte Sonja Soons sich dazu entschieden, das Amt nach fast sieben Jahren niederzulegen. „Sie hat uns musikalisch weiter vorangebracht, 2014 eine tolle Einstufung mit uns bewerkstelligt und sich als Triebfeder in die großen Projekte der 90-Jahr-Feiern sowie bei Unisono eingebracht“, dankten die Musiker am Samstag beim letzten großen Auftritt ihrer Dirigentin.

Vor allen Dingen ihr Enkel, der in ihrer Heimat in der Provinz Limburg lebt, ist der Grund, warum die Musikerin mehr Zeit für ihre Familie haben möchte. In diesem Sinne war das letzte Stück, das sie am Samstagabend dirigierte sehr passend – zumal ihr Mann Guy Deckers das Solo am Euphonium übernahm. Im ersten Teil des Konzerts hatte der Musikverein sich ernsthafteren Klängen gewidmet, beispielsweise dem Werk „Arizona“, in dem die Musiker eine Reihe von Taktwechseln zu bewältigen hatten. Auch nach der Pause übernahm Sonja Soons noch für vier Stücke die Leitung des Vereins und zeigte sich im Anschluss zufrieden, dass ihre „Abschiedsvorstellung“ so reibungslos über die Bühne gegangen ist.

 

Sorgen der Generalprobe sollten sich nicht bewahrheiten.

 

„Es hat alles wunderbar geklappt“, sagte sie am Sonntag zufrieden. „Am Freitag bei der Generalprobe hatte ich noch Zweifel, ob ‚Fantomas‘ funktionieren würde“, wies sie auf ein Werk mit besonderen Schwierigkeiten für die Musiker hin. Doch ihre Sorgen sollten sich am Samstagabend als nichtig erweisen. Ganz leicht fiel es ihr nicht, nach „Großvaters Uhr“ den Dirigentenstab an Julian Pauels weiterzugeben. „Es ist immer schwer, Abschied zu nehmen“, so die Klarinettistin, die an der Musikschule Clervaux unterrichtet.

Mit einem großen Strauß Blumen und einem strahlenden Lächeln verabschiedete sie sich dann in der Gewissheit, in Zukunft immer gerne gesehene Gastmusikerin in den Reihen des Musikvereins zu sein. Außerdem kündigte sie jetzt schon an, gerne auch mal auszuhelfen, wenn Julian Pauels verhindert sein sollte. Nicht nur ihr Enkel wartet in Limburg auf sie, sondern auch die Kollegen aus ihrem Heimatverein, dem Musikverein Neeroeteren, in dem sie seit ihrem fünften Lebensjahr aktiv ist.

Schon im Sommer hatte der Verein die ersten Kontakte zu ihrem Nachfolger geknüpft und war sich mit dem 23-jährigen Julian Pauels aus Crombach schnell einig geworden.

Julian Pauels studiert am IMEP (Institut supérieur de Musique et de Pédagogie) in Namur Trompete. „Schon seit einigen Jahren ist bei mir der Wunsch gereift, einen Musikverein zu dirigieren“, erklärt er. Deshalb kam ihm das Angebot aus Oudler gerade recht. Nach seiner Ausbildung an der Musikakademie der Deutschsprachigen Gemeinschaft war für ihn spätestens seit dem fünften Sekundarschuljahr klar, dass Musik sein Beruf werden sollte. Seit seinem 14. Lebensjahr spielt er im Crombacher Musikverein, schon davor hatte er dem Jugendorchester angehört. Bei den letzten Proben hatte Sonja Soons ihm für einige Stücke den Taktstock überlassen, sodass er am Samstagabend den Abschluss des Konzertabends gestaltete.

 

Feuertaufe mit zwei Polkas und einem Medley von Coldplay

 

„Sicherlich müssen die Musiker und ich uns erst einmal aneinander gewöhnen“, so der 23-Jährige, der natürlich seinen eigenen Stil mit in den neuen Job bringt. Die Feuertaufe hat jedenfalls schon mal sehr gut funktioniert: Mit zwei Polkas, einem Coldplay-Medley und „Die kleine Meerjungfrau“ zeigte Julian Pauels einen Ausschnitt aus seiner Bandbreite. Der 23-Jährige möchte an die Arbeit seiner Vorgängerin anknüpfen. Für die nächste Einstufung im November 2018 hat er sich „eine gute erste Kategorie“ als Ziel gesetzt – das würde für den Musikverein Oudler bedeuten, dass das bisherige Niveau gehalten wird.

In den nächsten Wochen wird er ein Augenmerk auf die Intonation und die Präzision richten. Im Musikverein Cäcilia sind derzeit um die 30 Musiker aktiv. Ein wenig Nachwuchs wäre noch willkommen, daraus macht Julian Pauels keinen Hehl. Mit Tom Rosengarten hat am Samstag beim Jahreskonzert ein sehr junger Musiker seinen Einstand gegeben. „Es gab in den letzten Jahren sehr viele Bemühungen um Nachwuchs, aber das ist wie überall nicht so einfach“, so „der Neue“. „Flöten und Bässe – das könnten wir wirklich noch brauchen.“

Mit dem Nachwuchs ist es so eine Sache, aber Tom Rosengarten sorgt dafür, dass der Verein in Oudler sich verjüngt.

Mit dem Nachwuchs ist es so eine Sache, aber Tom Rosengarten sorgt dafür, dass der Verein in Oudler sich verjüngt.

Mit dem Nachwuchs ist es so eine Sache, aber Tom Rosengarten sorgt dafür, dass der Verein in Oudler sich verjüngt.