1976 – Adolf Servais setzt auf Jugendarbeit


Beim Aufstellen der Schöffenbäume bei Ursula Hennen-Paasch und Joseph Richardy spielten die übrig gebliebenen zwölf Musikanten was sie konnten.  Der Verein war zu diesem Zeitpunkt an seinem absoluten Tiefpunkt angelangt. Die anschließende Dirigentensuche erwies sich als äußerst schwierig, fehlte dem Verein doch die notwendige Musikersubstanz. Dennoch konnte mit Adolf Servais aus Medell ein junger und dynamischer Dirigent gefunden werden, der sich vor allem in die Nachwuchsarbeit und –Förderung hineinkniete.  Seinem Einsatz in Form von vereinsinternen Musikschulen ist es zu verdanken, dass der Königliche Musikverein Cäcilia heute mit starken Registern musiziert.

Mit dem neuen Dirigenten wuchs auch die Begeisterung für die Musik; die Proben wurden besser besucht und ein neues Repertoire einstudiert.  Auch wurden Einladungen zu Konzerten und Veranstaltungen befreundeter Musikvereine und Chöre wieder wahrgenommen. 

Als besonderer Schwunggeber fungierte die Rekrutierung zahlreicher Musiker, die in den vergangenen Jahren aus diversen Gründen ihre Musiktätigkeiten beendet hatten.  Hierbei handelte es sich um Fritz Mausen, José Reitz, Johann Huppertz, Daniel Greven, Jacky Greven und Nikolaus Linnertz.  Der Musikverein zählte somit Mitte 1977 wieder 25 Musiker.  Ende dieses bewegten und richtungsweisenden Jahres verstarb plötzlich und unerwartet der Ehrenpräsident Joseph Treinen.  Am 11. März 1977 wurde Maria Backes zum aktiven Mitglied auf Lebenszeit gewählt. 

1977 Erster Auftritt der jungen Nachwuchsriege mit Adolf Servais

1977 Erster Auftritt der jungen Nachwuchsriege mit Adolf Servais

Auch in Sachen Jugendarbeit betrat der Musikverein in dieser Zeit Neuland: 13 junge Musiker wurden in einem ersten Lehrgang von Dirigent Adolf Servais ausgebildet und in den Verein integriert.  Alle dreizehn Schüler bestanden die Notenlehre und somit die Aufnahmeprüfung für den Verein mit Bravour.

  Nach einjähriger Instrumentalausbildung durch ältere Musiker traten diese 13 Jungmusiker am 19. Januar 1979 bei der einberufenen ordentlichen Generalversammlung offiziell in den Verein ein.

Hierbei handelte es sich um Liliane Treinen (14 Jahre), Gerd Hennen (14 Jahre), Petra Zweber (13 Jahre), Marcel Mausen (13 Jahre), Manfred Duprez (13 Jahre), Ferdy Alloo (13 Jahre), Josianne Schröder (13 Jahre), Guido Meyer (12 Jahre), Patrick Treinen (12 Jahre), Rainer Duprez (12 Jahre), Claudia Treinen (12 Jahre), Joachim Hennen (10 Jahre) und Bernard Treinen (10 Jahre).

Mit diesen Jungmusikern erreichte der Musikverein eine Mitgliederstärke von 38 Musikern und wuchs allmählich wieder zu einem beachtlichen Klangkörper. In den Wintermonaten 1978-79 nahmen die Mitglieder des Musikvereins zudem die Renovierung und Modernisierung des vereinseigenen Saals in Angriff.  Im Juni 1979 trat Christian Calles aus persönlichen Gründen von seinem Präsidentenamt zurück.

Mit Marcel Oestges konnte ein sehr dynamischer Nachfolger gefunden werden, während die Generalversammlung Christian Calles zum Ehrenvorsitzenden ernannte. 1980 verstarben die beiden Gründungsmitglieder Johann Meyer (1. Präsident) sowie Joseph Reitz.